Die Lymphdrainage ist eine der sanftesten aller
Massagen, die eine tiefenwirksame Reinigung des
Bindegewebes ermöglicht: Sanfte, streichend kreisende
Massagegriffe fördern den Fluss der Lymphe und damit
die Ausscheidung belastender Ablagerungen aus dem
Gewebe. Lymphflüssigkeit besteht aus folgenden
Anteilen: Lymphplasma (Wasser, Elektrolyte),
Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) und – besonders
wichtig im Zusammenhang mit Lymphdrainage – der
sogenannten lymphpflichtigen Last.
Unter lymphpflichtiger Last versteht man großmolekulare,
zum Teil belastende Stoffe, die nicht über das Blut,
sondern nur mit der Lymphflüssigkeit über die
Lymphbahnen aus dem Gewebe abtransportiert werden.
Zur lymphpflichtigen Last gehören:
Überreste von bereits verwerteten Proteinen, Enzymen,
Hormonen
Schlackestoffe, Stoffwechsel-Abbauprodukte
Erreger (Bakterien, Viren, Pilze)
langkettige Fettsäuren
Fremdstoffe, Gifte
Zellen, Zellreste
Wasser
Mit der Ausleitung dieser Stoffe aus dem Gewebe zeigt
sich die große Bedeutung des Lymphgefäßsystem für die
Reinigung und Gesunderhaltung des Körpers.
Das Therapiekonzept der Lymphdrainage hat zum Ziel,
das gestörte Gleichgewicht zwischen der Menge von
Gewebewasser und der Leistungsfähigkeit der
Lymphbahnen wiederherzustellen. Gleichzeitig soll das
Immunsystem angeregt werden. Die Lymphdrainage
gehört, wie die Klassische Massage und die
Bindegewebsmassage, zu den manuellen
Therapieformen.
Die manuelle Lymphdrainage wurde vom dänischen
Physiotherapeuten Emil Vodder entwickelt. Er arbeitete
vor rund
50 Jahren in Cannes (Südfrankreich) in einem Institut für
physikalische Therapie. Dort beobachtete er, dass
Kurpatienten mit chronischen Erkältungskrankheiten oft
stark geschwollene Lymphknoten am Hals aufwiesen.
Vodder massierte - entgegen der damaligen
Lehrmeinung - die vergrösserten Halslymphknoten eines
jungen Mannes mit vorsichtigen Dreh- und
Pumpbewegungen. Der junge Mann wurde gesund. Aus
dieser Erfahrung heraus entwickelte Vodder die manuelle
Lymphdrainage.